Schein und Wirklichkeit

Ich glaubte an die Macht des Geldes.
Ich verließ mich auf die Treue des Glücks.
Ich liebte nur mich und das, was ich für Leben hielt.

Doch dann hast du deine Hand auf das gelegt,
woran ich so bedingungslos glaubte.
Du hast mir Augen und Herz geöffnet.

Jetzt erkenne ich
die Ohnmacht des Geldes,
die Untreue des Glücks
und die Leere in dem, was ich Leben nannte.
Jetzt erkenne ich deine Liebe,
deine Treue, deine unendliche Geduld.

Erst jetzt vermag ich dankbar anzunehmen,
was du mir schenken willst.

Irmgard Erath

aus: Erath, Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. © 2006 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Alles und Nichts

Was nützt es,
wenn wir viele Wege kennen,
aber den rechten verfehlen,
wenn wir alles wissen
und doch nichts verstehen,
wenn wir vieles beginnen
und wenig vollenden,
wenn wir alles festhalten
und vieles verlieren.

Herr, schenke uns den Mut,
das ständige Viel und Alles loszulassen.
Es wandelt sich so schnell
in Wenig oder Nichts.

Irmgard Erath

aus: Erath, Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. © 2006 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Schon wieder ein neuer Tag

Schon wieder beginnt ein neuer Tag, lieber Gott.
Wir haben Mittwoch und ich freue mich diesen Tag zu beginnen. Bestimmt werde ich wieder beruflich und privat mit vielen Leuten zu tun haben. Ärger wird es sicherlich auch geben – wie fast jeden Tag. Doch die meisten Dinge sind erfreulich und schön. Und vielleicht finde ich auch ein wenig Zeit – sofern heute die Sonne noch rauskommt – ein wenig die Sonnenstrahlen zu genießen. Ich erfreue mich an dieser Welt – wohlwissend, dass es lange nicht allen Menschen auf der Welt so gut geht. Andere wissen abends nicht, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden. Oder sie sind schwer krank. Daher möchte ich auch all jene mit in mein Gebet aufnehmen, denen es nicht so gut geht. Sei bei Ihnen und begleite sie auf ihrem Weg.

Jeden Tag ein Gebet

Lieber Gott,

jeden Tag bete ich zu dir. Ich sammele meine Gedanken, denke ein wenig über mich nach, über meine Familie, meine Freunde und dich. Und dann wende ich mich an dich. Ich spreche mit dir – so als ob du neben mir sitzt. Ich spreche mit dir über die Gedanken, die ich mir gerade gemacht habe, meine Sorgen und Nöte, meine Hoffnungen und Wünsche. Schön, dass du immer für mich da bist und mir zuhörst, meine Sorgen anhörst und meine Wünsche ebenso. Bis morgen, lieber Gott.

Schön, dass du da bist – Gott

Du, lieber Gott, bist eine Bereicherung für mein Leben. Du bist immer da, wenn ich dich brauche und ich kann dich mit den vielen Gedanken, die mir durch den Kopf schwirren, immer belästigen. Schön, dass du da bist. Genauso selten wie ich dir es sagen, sage ich es auch meinem Partner. Gleich heute Abend werde ich es auch meinem Partner mal wieder sagen.

© TB Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer

Gebet für dich und mich

Wir beten für viele Menschen in der Ferne, die Hunger und Leid erfahren. Doch heute – lieber Gott – möchte ich für die Person beten, die diesen Text gerade liest. Segne diesen wunderbaren Menschen und begleite ihn und seine ganze Familie auf allen Wegen. Schenke ihm Gesundheit und Kraft, um den Alltag zu meistern und jeden Tag tolle Begegnungen mit anderen, die sein Leben bereichern.

© TB Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer

Gebet für die verfolgten Menschen im Irak

Lieber Gott, heute möchte ich ganz besonders für die vielen Menschen im Irak beten, die auf der Flucht sind. Auf der Flucht, da sie verfolgt werden und umgebracht werden sollen. Sie können nicht am Abend gemeinsam mit der Familie essen und friedlich schlafen, um am nächsten Morgen erholt aufzuwachen. Sie sind in ständiger Angst. Hilf diesen Menschen, sei bei Ihnen und gib Ihnen Kraft und Mut und schicke ihnen Unterstützung im Kampf gegen die Menschen, die sie mit Gewalt vertreiben oder gar töten wollen. Bringe all jene zur Vernunft – wobei ich meine Zweifel habe, dass das noch möglich ist – die mit Gewalt und Hass ihre Ziele verfolgen und andere Menschen unterdrücken, verfolgen und töten.

© TB Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer

Gott, wo bist du?

Manchmal, lieber Gott, zweifele ich an dir. Ich sehe, dass es Kriege, Menschenhandel, Kriminalität und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt gibt – und du, wo bist du? Schmerzt es dich nicht, dies alles mit ansehen zu müssen. Zu sehen, wie wir Menschen miteinander umgehen? Rücksichtslos, egoistisch und so brutal – ja menschenverachtend.

Vorige Tage habe ich das Lied „Deine Schuld“ von den Ärzten gehört. Und über einen Satz muss ich immer wieder nachdenken: „Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt wie sie ist.“

Dieser Satz, lieber Gott, hat mich sehr berührt, denn er ist so wahr. Jeder kann die Welt verändern – vielleicht kann ich nicht einen Krieg beenden, aber doch kann ich in meinem Umfeld viel bewirken. Ich werde mir Mühe geben in deinem Sinne zu handeln.

© TB Butzon & Bercker GmbH, 2014

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

Ferien

Gebet
(Ferien)

Die Nachbarn kommen gerade aus den Ferien
und man hört nur: „Zu laute Musik am Strand,
von Ruhe/ Erholung keine Spur, nur Aufregung,
ihr die Handtasche und ihm das Handy geklaut.“
Wir haben gepackt, Morgen geht’s bei uns los.
Sind wir gewappnet vor solchem Ungemach?

„Lieber himmlischer Vater, Gott.
Du gehst vor uns her, machst die krummen
Wege gerade. Wir verlassen uns auf dich, o Herr,
DU wirst uns recht führen. Wo immer wir
sind oder sein werden, bist auch DU gegenwärtig,
nichts kann uns von deiner Liebe trennen.“
Unsern Ausgang segne Gott,
unsern Eingang gleichermaßen.

„Na, wie war’s?“ empfingen uns die Nachbarn.
„Auch krank gewesen. Smartphone geklaut,
Streit mit den Nachbarn am Strand und Hotel?“
„Nein, nichts dergleichen, hatten schöne Ferien,
trafen viele liebe, interessante Menschen.“
„Dann haben Sie ja nichts erlebt, wie langweilig.“

Lieber himmlischer Vater, Gott,
DEIN Wort, wach in unserm Bewusstsein gehalten,
fühlten wir uns in dir geborgen, von dir beschützt,
Dank sei dir für DEINE immer währende Liebe.
„In deiner Gegenwart ist Freude die Fülle,
in deiner Gegenwart ist die Fülle des Lebens.“
(Psalm 16:11)

AMEN

(c) Margrit Seelig de Boll