Flüchtlinge – oh wie schrecklich

Lieber Gott,

allerorts wird derzeit über Flüchtlinge gesprochen. Es gibt in Deutschland nicht genug Unterkünfte, die Verbrechensraten steigen und überhaupt ist es nicht gut für die eigene Stadt, wenn hier so viele Ausländer sind. Das höre ich oft. Und ich kann verstehen, wenn die Menschen Angst haben. Doch es ist nicht die Angst vor den Flüchtlingen, sondern die Angst vor vielem anderen. Ich kann nicht für andere sprechen, lieber Gott, aber wenn ich von Flüchtlingen in der eigenen Stadt lese, höre oder ihnen begegne, dann kommt das Leid und die Gefahr, die diese Menschen erlebt haben, so nah. Es ist nicht mehr irgendwo und weitweg, sondern es ist ganz nah – direkt vor der Tür sind die Flüchtlinge angekommen, die ich abends in der Tagesschau noch gesehen habe. Die ihr Hab-und-Gut verloren haben, die geflohen sind und alles zurücklassen mussten. Zudem sprechen sie nicht meine Sprache und ich auch nicht ihre. Das ist gar kein Vorwurf, denn sie wären keine Flüchtlinge, wenn sie sich lange auf die Reise hätten vorbereiten können.

Lieber Gott, es gibt viele positive Beispiele. Menschen, die keine Berührungsängste haben. Menschen, die ihre Hemmungen und Ängste überwinden und auf die Flüchtlinge zugehen. Sie kennenlernen und ihnen helfen sich in einer ihnen fremden Welt zurecht zu finden.

Gib mir auch den Mut diesen Schritt zu gehen. Und meine Ängste und Sorgen einfach über Bord zu werfen und auf diese Menschen zu zu gehen. Hier in meiner Stadt, in meiner Heimat. Damit auch die Flüchtlinge sich hier wohlfühlen können und in mir einen neuen Freund finden.

 

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

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