Mit meinen Sinnen versuche ich, Gott, möglichst viel deiner Schöpfung aufzunehmen. Doch es gelingt mir nur ein Bruchteil dessen aufzunehmen, was man in der Natur und Tag für Tag aufnehmen könnte. Die Farbenpracht, die vielen, vielen Lebewesen auf dieser Welt, die vielen Gerüche und Töne, die es gibt. Danke, Gott, dass ich dieses alles aufnehmen kann und jeden Tag neues entdecken darf.
In deiner Hand geborgen
Gott, in deiner Hand bin ich geborgen.
Ob in einer aussichtslosen Situation oder einem schönen Moment in meinem Leben, immer kann ich mich auf dich verlassen und darauf vertrauen, dass du da bist.
Und genau deswegen fühle ich mich in deiner Hand geborgen, da ich diese immer in meiner Nähe weiß. Danke.
Gebet für die Kranken
Gott, ein lieber Mensch in meinem Bekanntenkreis hat eine traurige Nachricht von seinem Arzt erhalten. Er wird nun aus seinem „normalen“ Leben gerissen. Die Arbeit kann nicht fortgesetzt werden, die Kinder und die Frau müssen nun viel Auffangen, sind für ihn da. Schwere Monate und Jahre stehen nun vor ihm. Eine Zeit der Ungewissheit, des Hoffens und Bangens. Eine Zeit vieler Tränen. Begleite diesen Menschen in dieser schwierigen Zeit und seine ganze Familie. Gib ihnen immer die Hoffnung, die manchesmal vielleicht verloren geht und die Kraft von der man nie genug haben kann.
Mit diesem Gebet möchte ich aber nicht nur an diese eine Person denken, sondern an alle, die in einer ähnlichen Situation sind.
Ich glaube – und das gibt mir Zuversicht – dass diese Menschen nicht alleine sind. Sie haben Freunde, Bekannte und Familie – und ganz besonders dich an ihrer Seite. Danke.
Anonym
Gebet für dich
Lieber Gott,
du kennst die Person viel besser als ich, die dieses Gebet gerade liest. Du weißt was dieser Person fehlt, was sie genau in diesem Moment empfindet, fühlt und benötigt. Gott, begleite diese Person, hilf ihr in einer schwierigen Phase und lass sie schöne Momente auch als solche erkennen, sich daran zu erfreuen.
Danke, dass du immer für uns da bist.
Anonym
Menschlichkeit
Lieber Gott,
geht es nur mir so, dass ich das Gefühl habe, dass die Menschlichkeit oftmals – vielleicht sogar viel mehr als früher – auf der Strecke bleibt? Dass der Egoismus, die Gier und das „Haben-wollen“ zunimmt? Doch dann lese ich von und sehe ich die große Hilfsbereitschaft vieler Menschen – nicht nur aber auch beim derzeitigen Thema Flüchtlinge. Da ist sie dann wieder, die Hilfsbereitschaft, die Menschlichkeit und das „für andere da sein“. Gott, ich finde es ganz toll dies zu erleben.
Anonym
Dank sei dir
Dank sei DIR, himmlischer Vater, EWIGER GOTT,
DU bist allgegenwärtig, gehst vor mir her,
ebnest die Wege, die DU mich gehen heißt.
Daran halte ich fest, bleibe in DEINER LIEBE,
in all diesen unsicheren Zeiten, die ängstigen wollen.
Ich durfte so oft DEINE Zusage erfahren EWIGES LICHT:
ICH-BIN-MIT-DIR! FÜRCHTE DICH NICHT!
erfuhr DEINE KRAFT; BEWAHRUNG;
daran halte ich fest, auch wenn ich nicht weiß,
wie es in unserm Land weitergeht.
Ich vertraue DIR, dass DU Wege aufzeigst; EWIGER FRIEDE,
Friedenswillige erweckst und befähigst, DEINEN
FRIEDEN; DER HÖHER IST ALS ALL UNSER
DENKEN UND HANDELN; ZU LEBEN.
DIR sei Lob, Dank und Anbetung DEINES HEILIGEN
NAMENS ICH-BIN-MIT-DIR; denn DU hast auch gesagt:
OHNE MICH KÖNNT IHR NICHTS TUN.
AMEN
Monika Herrmann
Der Flüchtling
Lieber himmlischer Vater, Gott. Ich kam in dieses Land der offenen Herzen und sitze jetzt hier nach langer, gefährlicher Flucht auf hartem Boden, den Rucksack, mit restlich verbliebener Habseligkeit, neben mir. Land, Menschen, Sprache sind mir fremd, weiß nicht, wohin ich gehen, was ich tun soll. Niemand ist da, der auf mich wartet, der mich begrüßt, empfängt, ich bin mutterseelenallein. „Mein Gott, mein Gott, warum hast DU mich verlassen?“ schreit es um Hilfe in mir und meine Tränen fließen. „Warum, mein Gott, der Krieg, die Zerstörung und jetzt die Flucht? Ein Zurück gibt es nicht, unser Haus ist zerbombt, mein Mann erschossen, unsere beiden Eltern tot, unser Kind, den Säugling versuchte ich zu retten. Er starb. Es ist meine Schuld, meine Milch versiegte. „Herr, mein Gott, ich flehe zu DIR, erbarme DICH.“ Da fühle ich eine warme Hand an meiner Schulter und eine Stimme spricht. Die Worte verstehe ich nicht und doch verstehe ich, was sie mir sagen: „Herzlich Willkommen! Darf ich Ihnen helfen?“ „Bist DU es, mein Gott, der zu mir gekommen ist, mich nicht allein lässt?“ Ich stehe auf, umarme die Unbekannte und schaue in ihr, mir zugewandtes lächelndes Gesicht und lächle auch ich ihr zu. Danke, lieber Gott, dass Du mir als dieser Mensch erschienen bist. der mich WILLKOMMEN heißt in diesem fremden Land, welches meine neue Heimat nun sein wird. Dank sei DIR, o, Herr. AMEN.
Margrit Seelig de Boll
WILLKOMMEN
Lieber himmlischer Vater, Gott.
DIR sei Lob, Preis und Dank jetzt und immerdar. DU hast vielen Menschen ihr Herz geöffnet, sie gingen hin, schnürten liebevoll Päckchen und hießen die Flüchtlinge WILLKOMMEN.
Sie machten mit dieser Geste unser Land zu einem LAND der OFFENEN HERZEN. Herr, es ist DEINE Welt, die EINE Welt, die DU für alle Menschen geschaffen hast.
DU hast allen DEINEN geliebten Kindern volle Genüge gegeben, um glücklich zu leben. Es ist nun unsere Aufgabe mitzuwirken, damit sie menschenwürdig und bewohnbar bleibt.
Himmlischer Vater, hilf auch denen, die sich ablehnend gegenüber Flüchtlingen verhalten, Angst haben, sie würden benachteiligt, dass sie erkennen, Brüder dieser EINEN Welt zu sein. AMEN.
Magrit Seelig de Boll
Jünger
Wer mein Jünger sein will nehme mein Kreuz auf sich und folge mir nach,
Herr es sind deine Worte, gib mir und all den anderen Kraft.
Sein Kreuz zu tragen in welcher Form auch immer.
Lass uns ausruhen, dass wir neue Kraft bekommen, um weiter zu gehen.
Sei auch bei denen, deren Kreuz zu schwer wird, schick ihnen jemand der Tragen hilft.
Danke für deine Kraft, die du uns jeden Tag gibst auf deine Weise.
Segne uns, oh Herr, wir brauchen dich.
Christine Rahn
Die Einen und die Anderen
Lieber himmlischer Vater, Gott.
Zur Zeit geraten hier in unserm christlich geprägten Land zwei Strömungen aneinander und reiben sich an der Flüchtlingspolitik, die Einen sind dafür, die Anderen dagegen.
Da ist auch jeder Einzelne von uns gefordert Stellung zu beziehen, denn sonst besteht sehr schnell die Gefahr, sich ins Negative hinab ziehen zu lassen, was man ja nicht will.
Als gläubiger Christ gilt das Gebot der Liebe zu deinem Nächsten, jetzt ist die Gelegenheit dazu gegeben zu zeigen, wo man steht, ob man nur davon redet oder tatsächlich handelt.
So mancher glaubt, die Regierung tue für die eigene Bevölkerung zu wenig und klagt, die Asylsuchenden bekämen mehr Hilfe und Zuwendung und beschwert sich lautstark.
Andere wiederum fragen gar nicht lange, ob dieser Asyl berechtigt, Wirtschaftsflüchtling oder welcher Glaubensrichtung er angehört, sie gehen hin und helfen den Notleidenden.
Herr, hab Dank, dass DU so vielen ihr Herz geöffnet hast, in DEINEM Haushalt zu wirken, sich einzusetzen, die den Bomben, Tod und Zerstörung entflohen, bei uns Zuflucht suchen.
„Was ihr getan habt, einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, – Schwestern und Kindern – dass habt ihr MIR getan.“ (Matthäus, 25:40) „Ihr sollt Gutes tun“, hast DU uns geboten.
AMEN.
Magrit Seelig de Boll