Lieber himmlischer Vater, Gott.
Es ist Frühling,
die schönste Zeit des Jahres,
das unsichtbare Leben von allem Sein,
nimmt neue, wunderschöne Formen an.
Wir staunen, wenn nach dunklen Tagen,
über Nacht es grünt und blüht,
und alles zu neuem Leben erwacht.
Erwachen auch wir und fragen uns:
„Ist nicht auch mein Leben unsichtbar,
formte es sich nicht im Mutterleib
eine neue Gestalt,… meinen Körper,
der geboren und zu dem wurde, der ich bin?
Frühlingszeit gibt uns die Möglichkeit,
sich neu zu besinnen, Fragen zu stellen:
„Woher kommt mein unsichtbares Leben,
wohin geht es, wenn ich einmal sterbe?“
Stirbt der Baum, der Strauch, die Blume,
wenn sie ausgeblüht, abgeerntet,
mit abgefallenen Blättern kahl dastehen?
Kann unsichtbares Leben sterben?
Wo bleibt das menschliche unsichtbare Leben,
wenn der Körper alt, krank und verbraucht ist?
Wohin zieht es sich zurück, wenn man stirbt?
Ist Gott nicht dieses unsichtbare Leben?
Gab ER uns nicht sein ewiges Leben
und eine äußere Form, um auf Erden zu leben?
Kehrt dieses unsichtbare, göttliche Leben nicht
in den Schoß seines Schöpfers zurück, aus dem es kam?
„Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch,
was vom Geist geboren wird, das ist Geist.“
(Joh.3:6)
AMEN
Margrit Seelig de Boll