Lieber Gott,
so oft denke ich: Über das was mich beim nächsten Termin erwartet, wie wohl eine neue Gruppe mich aufnimmt, wie schwierig eine Aufgabe wird, die auf mich wartet oder wie schlimm der nächste Zahnarztbesuch wird. Und immer male ich es mir in den schlimmsten Varianten aus – so dass es kaum schlimmer werden kann. Meine Aufregung steigt, meine Angst beginnt mich zu lähmen. Und wenn alles vorüber ist, stelle ich fest, dass meine Gedanken mir einen Streich gespielt haben, dass es gar nicht schlimm war.
Hilf mir meine Gedanken besser zu lenken und sie mehr der Realität anzupassen anhand Erfahrungen aus der Vergangenheit.
49 Frauen befreit
49 Frauen wurden in Cartagena in Kolumbien befreit, die von Zuhältern festgehalten wurden. Ihre Pässe wurden ihnen genommen und sie wurden nach Polizeiangaben zur Prostitution gezwungen. Sie wollten Geld für ihre Familien verdienen und wurden unter falschen Vorgaben in Kellern und Nachtclubs dann zur Prostitution gezwungen. Gott, ich bin froh, dass diese Frauen nun wieder frei sind und zurück zu ihren Familien können. Und trotzdem stellt sich mir immer wieder die Frage, warum gibt es solche Menschen?
Gemeinsam sind wir stark
In meinem Dorf gibt es noch eine richtige Gemeinschaft. Wenn man hört, dass jemand Hilfe braucht, ob beim Umzug oder anderweitig, gibt es immer Nachbarn und Bekannte im Dorf, die ihre Hilfe anbieten. Nicht weil sie eine Gegenleistung erwarten, sondern weil sie es gerne machen. Und ich, der ich aus der Großstadt komme und dies gar nicht so kannte, merke, dass es mich selbst verändert. Wie selbstverständlich biete ich meine Hilfe auch an und bin viel aufmerksamer, wenn es um meine Nachbarn und mein Dorf geht. Danke Gott, dass ich diese Erfahrung machen darf.
Ruhig sein
Lieber Gott,
heute bin ich nur eine Minute ruhig … und genieße den Moment.
Entführung, Vergewaltigung, Gewalt
Lieber Gott, egal wann ich Nachrichten höre, egal wann ich einen Film im Fernsehen schaue oder mich über das Geschehen auf dieser Erde informiere … immer wieder höre ich von Entführungen, Vergewaltigungen, Mord und Totschlagen, von scheußlichen Taten, die Menschen anderen Menschen zufügen. In diesen Momenten stellt sich mir immer wieder die Frage: Warum? Das hat es immer gegeben und wird es immer geben – doch warum? Warum sind wir Lebewesen so? Denn das gilt ja nicht nur für uns Menschen, sondern auch in der Tierwelt wird man sicherlich genug Beispiele für Taten dieser Art finden. Möge die Zukunft diesbezüglich besser werden als es die Vergangenheit war.
Du hast mich gewollt
Ich bin auf dieser Welt, weil du, Gott, mich gewollt hast. Du hast mich gewollt und glaubst an mich. Daher gebe ich mir Mühe dieses Leben zu leben und es in deinem Sinne zu gestalten.
Mein Glaube
Mein Glaube, oh Herr, ist etwas wunderbares. Es ist aber auch wirklich mein Glaube. Ich glaube daran, dass es dich gibt – in welcher Form, in welcher Art auch immer. Aber in meinem Glauben gibt es dich. Und das ist wunderbar. Danke, dass ich an dich glauben darf.
Was kommt nach dem Tod?
Lieber Gott, was kommt nach dem Tod? Werde ich in dein Himmelreich aufgenommen? Werde ich in Staub zerfallen und nichts wird von mir übrig bleiben – außer die Erinnerungen der Menschen, die mich kannten? Oder gibt es ein Leben nach dem Tod?
Erde
Wissenschaftler haben errechnet, dass wir bereits am 1.8. alle Ressourcen verbraucht haben, die in einem Jahr auf dieser Erde neu entstehen. Rein theoretisch sorgen wir also dafür, dass wir immer weniger Ressourcen auf dieser Erde haben. Was sich für mich jetzt nicht besonders schlau anhört. Lieber Gott, hilf uns Menschen weniger ans Heute und mehr ans Morgen zu denken. Um besser mit der Erde und dieser Welt umzugehen.
Für eine bessere Welt
Lieber Gott, ich bete für eine bessere Welt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit und die Macht die Welt ein kleines bißchen besser zu machen. Nicht auf der Weltbühne, aber im Umgang mit sich und mit seinen Mitmenschen. Wenn wir alle ein wenig daran arbeiten, wird die Welt im Ganzen besser. Daher bitte ich dich, dass du uns hilfst diesen oftmals nur kleinen Schritt jeden Tag aufs Neue hinzubekommen.