Ich bin einsam

Allein bin ich,
einsam und verlassen fühle ich mich.
Gott, du bist da.
Auch wenn ich dich nicht fassen kann,
so weiß ich doch:
Du bist bei mir.
Deine Nähe macht mich stärker, gibt mir Zuversicht.

Alles, was ich denke und fühle

Alles, was ich denke und fühle, trage ich selbstbewusst nach außen:
Ich stehe ein für meine politische Meinung,
ich zeige meine Vorliebe für bestimmte Markenprodukte,
ich favorisiere öffentlich eine besondere Musikrichtung.
ich halte nicht hinterm Berg mit meinen Einstellungen.
 
Nur wenn es um meinen Glauben geht, beschleicht mich eine seltsame Zurückhaltung.
 
Bibel? Beten? Gottesdienst? Religiöses Interesse? Christsein?
Muss ja nicht jeder merken!
 
Ich weiß selbst nicht genau, warum.
Sollte ich angesichts dieses fantastischen Gottes nicht mutiger, offener und einladender meinen Glauben leben und bekennen?

Mein Gott

Mein Gott,
du wirst gesucht und verleugnet,
du wirst verehrt und missbraucht,
du wirst angebetet und verhöhnt,
du wirst gelobt und verachtet,
du wirst geliebt und gehasst,
du wirst verherrlicht und niedergemacht.
 
Deine Langmut mit dem Menschen ist übermenschlich.
Sie kann nur deiner unfassbaren Liebe zum Menschen entspringen.
Danke.

Alle fühlen sich im Recht!

Alle fühlen sich im Recht!
Sportler gegenüber dem Schiedsrichter,
Unfallgegner an den Autowracks,
Steuerzahler gegenüber dem Finanzamt,
Nachbarn am Gartenzaun,
die Opposition gegenüber der Regierung,
Eltern und Kinder am Esstisch,
der Angeklagte gegenüber dem Richter,
der Meinungsführer im Schülerpulk.
Alle pochen auf ihr Recht!
 
Wer aber pocht auf die Rechte
der Hungernden,
der Kranken,
der Schwachen,
der Besitzlosen,
der Wohnungssuchenden,
der Arbeitslosen?
Würde ich deren Rechte mit der gleichen Lautstärke einklagen
wie mein eigenes Recht, die Welt sähe wahrscheinlich menschlicher aus.

Sag nicht Nein,

zu den Ereignissen, die deine Pläne durchkreuzen;
die deine ursprünglichen Träume wie Seifenblasen zerplatzen lassen; die deinem Lebensweg eine ungeahnte Richtung geben.
 
Vielleicht sind diese überraschenden Wendungen nicht so zufällig, wie du denkst.
Vielleicht ist da einer, der mit dir etwas vorhat, was du dir vorher nicht hättest vorstellen können.
 
Wage das Neue,
sei experimentierfreudig, lass dich auf das Wagnis ein und gestehe Gott die Freiheit zu, dein Leben zu durchkreuzen.
 
Er meint es gut mit dir!

Natürlich glaube ich an Gott,

Natürlich glaube ich an Gott,
an ihn, der die Welt geschaffen hat,
der mich geschaffen hat.
Und an Jesus Christus, seinen Sohn,
der vor langer Zeit mit uns gelebt hat, für uns gestorben und auferstanden ist,
seine Spuren hinterlassen hat und noch heute versucht wirksam zu sein.
Und an den Heiligen Geist, der uns umweht, uns versucht Weisheit einzuhauchen.
 
Natürlich glaube ich das alles, aber ist das die Frage…?
 
Ist die Frage nicht eher: Traue ich Gott wirklich etwas zu?
Traue ich ihm zu, dass er Einfluss nimmt auf mein Leben?
Traue ich ihm zu, dass er mich stärkt?
Traue ich ihm zum, dass er mich unterstütz, die richtigen Entscheidungen zu treffen?
Gebe ich ihm eine Chance mich zu erreichen?
Habe ich ein Ohr für seine Botschaft, heute?
Habe ich den Mut, ihm Dinge zu überlassen, die für mich zu groß sind?
 
Ja, natürlich glaube ich an Gott….
Aber irgendwann möchte ich sagen:
Ja, natürlich traue ich Gott etwas zu,
dann werde ich vermutlich mehr Hoffnung und weniger Angst haben.
 
Amen
(Dagmar Ender)

Was ist Wahrheit?

Ist wahr, was man so sagt?
Ist wahr, was die Medien verkünden?
Ist wahr, was die Wissenschaft als Ergebnis feiert?
Ist wahr, was von Erfolg gekrönt ist?
Ist wahr, was die meisten für wahr halten?
 
Woran kann ich die Wahrheit erkennen?
Ist etwas vielleicht erst dann wahr,
wenn es mein Leben bereichert,
wenn es mich und andere glücklich macht,
wenn es Zukunft eröffnet,
wenn nicht der Augenblick zählt, sondern die Dauer?
 
Guter Gott, lass mich die Wahrheit suchen und finden.

Ich stelle mir vor:

Ein Mensch lebt nicht mehr, ich kannte ihn gut.
 
Mir kommt in den Sinn,
dass ich manches anders machen, manches nachholen, manches besser machen würde, wenn er noch lebte.
 
Ich würde viel mehr mit ihm reden. Ich würde viel öfter mit ihm lachen und weinen. Ich würde ihn viel öfter berühren. Ich würde ihn viel mehr achten und schätzen.
 
Der Gedanke an den plötzlichen Einbruch des Todes in meinen routinierten Alltag macht mir klar:
 
Ich sollte eigentlich viel intensiver leben.

Fasten,

das kommt von festhalten und hat wahrlich nicht nur mit der Zeit zwischen Karneval und Ostern zu tun.
 
Fasten,
das heißt loslassen,
um zu spüren, was einem wirklich wichtig ist im Leben und Sterben.
 
Fasten,
das ist Frühjahrsputz für Kopf und Herz,
eine Inventur der Seele,
eine Bestandsaufnahme des Wesentlichen.
 
Fasten,
das sollte man hin und wieder tun,
nicht nur zur Fastenzeit,
um des Menschen und Gottes Willen.