Corona

Corona – ein Zwischenfazit
Seit fast zwei Jahren leben wir in einer neuen Realität.
Wir halten Abstand, tragen Masken, waren in Lockdown eins,
dann in Lockdown zwei.
Zu Beginn der Pandemie, zuerst Schrecken, dann großer Zusammenhalt.
Die Welt bleibt zu Hause, stellt Kerzen ins Fenster,
singt und klatscht auf dem Balkon.
Die Welt aber auch sehr einsam, in den Krankenhäusern, Altenheimen,
auf den Intensivstationen. Leben und sterben im Lockdown.

Dann die gute Nachricht. Impfstoffe wurden gefunden, eine Chance aus der Krise?
Die einen drängeln, die andere zögern – bis heute.
Und jetzt? Inzidenzen, die durch die Decke gehen,
Welle vier, vielleicht die heftigste.
Ärzte die mahnen, Karnevalisten die feiern.
Glühwein Bratwurst, gebrannte Mandeln – Intensivstation und Tod,
noch nie zuvor gehört in einem Satz.

Was bleibt: Enttäuschung, Entsetzen, Traurigkeit.
Zweifel an dem gesunden Menschenverstand.
Aber auch Dankbarkeit bislang noch gesund geblieben zu sein
und niemanden verloren zu haben an die Krankheit –
höchstens an eine für mich schwierige Haltung.

Und die Überzeugung: Ich bin verantwortlich für das was ich tue oder lasse –
sonst niemand !

© Dagmar Ender