Ausgebrannt und leer

Gott, ich fühle mich ausgebrannt und leer.
Die Aufgaben und Pflichten des Alltags kosten mich immer mehr Kraft.
Der Beruf, die Familie, die Freunde …
Ich habe Angst, dass mir das alles über den Kopf wächst
und ich mich selbst verliere.
Es ist nicht so, dass ich mein Leben nicht mag, so wie es ist.
Nur ist mir oft alles zu viel und dann frage ich mich:
Wie kann es weitergehen?
Lass mich in deiner Nähe neue Kraft schöpfen
und zeige mir den Weg zum Leben in Fülle.
Amen.

Petra Stadtfeld

Bleibe mir nahe

Gott, es gibt Tage, da fehlen mir die Zeit
und die Ruhe, um zu beten.
Heute ist ein solcher Tag.
Doch wenigstens für einen Augenblick
möchte ich innehalten und dir sagen,
dass ich an dich denke.
Ich möchte dich nicht aus dem Blick verlieren,
denn ich brauche dich.
Ich weiß, du hast viel Geduld mit mir. Danke dafür.
Bleibe mir nahe und lege deine schützende Hand über mich.
Amen.

Petra Stadtfeld

Nicht die Formel

Nicht die Formel, nicht die Zahl der Worte,
sondern der Glaube fasst Gott
bei seinem väterlichen Herzen,
das uns längst kennt.
Das rechte Gebet ist nicht ein Werk,
eine Übung, eine fromme Haltung,
sondern es ist die Bitte des Kindes
zum Herzen des Vaters.

Dietrich Bonhoeffer

Gottes Barmherzigkeit

Es hat mir immer sehr fern gelegen
zu denken, dass Gottes Barmherzigkeit
sich an die Grenzen der sichtbaren
Kirche binde.
Gott ist die Wahrheit.
Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott,
ob es ihm klar ist oder nicht.

Edith Stein

Bei mir selbst ankommen

Gott, manchmal fühle ich mich wie ein Rädchen im Getriebe:
immer weiter, immer schneller, immer mehr.
Das ist sehr mühsam und anstrengend.
Selbst in meiner freien Zeit fällt es mir schwer,
innerlich runterzufahren und mich zu entspannen.
Es will mir nicht gelingen, einfach nur da zu sein und nichts zu tun.
Dabei sehne ich mich nach Einfachheit in meinem Leben.
Lehre mich, bei mir selbst anzukommen,
und zeige mir, wo weniger manchmal auch mehr sein kann.
Amen.

Petra Stadtfeld

Beten ist nicht nur bitten und auch nicht nur danken.
Beten heißt erstlich einmal so stille werden,
dass wir Gottes Wort an uns vernehmen,
heißt dann aber, diesem Wort Antwort geben,
sei es in Worten oder in Taten. …
Beten heißt Gott nahekommen
und nahe bleiben wollen,
weil er uns nahegekommen ist.

Dietrich Bonhoeffer

Diese unerschöpfliche Kraftquelle ist Gottes Gnade

Diese unerschöpfliche Kraftquelle ist Gottes Gnade. Es kommt nur darauf an,
dass man die Wege zu ihr kennt und immer wieder geht.
Ein Weg steht jedem Gläubigen zu jeder Zeit offen: der Weg des Gebets.
Wer Ernst macht mit dem Glauben an das „Bittet und ihr werdet empfangen“ (Mt 7,7),
dem wird in jeder Not, wenn auch nicht immer sofort die Abhilfe, die er sich denkt und wünscht, zuteil werden, so doch Trost und Mut, um auszuharren.

Edith Stein