Warum weiß ich es nicht, Gott

Lieber Gott,

ich kenne einige Menschen, die ganz fest an dich glauben und fest davon überzeugt sind, dass es dich gibt. Sie scheinen auch niemals zu zweifeln. Ich dagegen, glaube an dich, aber frage mich regelmäßig, ob es dich wirklich gibt? Wo bist du? Warum gibt es all die schrecklichen Dinge auf dieser Welt, wenn du doch ein liebender Gott bist!

Ich bin mir sicher, dass ich meinen Glauben an dich niemals verlieren werde – doch hilf mir mit Überzeugung von dir zu sprechen und auch andere Menschen von dir begeistern zu können.

Amen.

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

© TB Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer

Hallo, du da oben

Hallo, du da oben!
Siehst du mich?
Hörst du mich?
Ach, es ist dunkel in der Welt und ich bin zornig. Bin jetzt 15 Jahre auf der Erde, möchte manchmal schon zurück.
Warum lässt du das nur alles hier unten zu?
Möchtest du mitschreiben?
Ich habe alles in einem Schulheft festgehalten: Kriege. Hunger. Soziale Ungerechtigkeit. Drogen. Armut. Mobbing. Umweltkatastrophe. Sklavenarbeit. Kindersoldaten. Ebola. Rüstungspolitik. Fünf in Latein. Abholzung des Regenwaldes. Terrorismus. Flüchtlingsströme. Sexuelle Gewalt. Aids. Organisierte Kriminalität.
Ich bete viel.
Doch du erhörst mich nicht.
Ich brülle die Welt an.
Doch man tadelt mich dafür.

Hallo, du da oben!
Du hast doch damals mit allem angefangen.
Ist Schöpfung nicht auch Dialog?
Wie gewaltlos ist die Hoffnung?
Bist du noch da?
Bist du alt und müde?
Hast du Urlaub?
Man nennt dich den großen Verzeiher.
Warum bist du nicht der große Verhinderer?
Wird dir das alles zu viel?
Oder sind wir etwa deine Fernsehbilder?
Guckst wohl gern Krimis und so. Mach doch mal neue Programme! Frieden. Gerechtigkeit. Toleranz. Bring die Weltharfe der Liebe zum Klingen! Dann bleibe ich hier unten noch ein Weilchen.

Moritz von Textor (2014)

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

Dankgebet

Lieber Gott,
ich danke dir
für die erlebnisreichen Sommerferientage,
für die geschenkte Zeit,
in der ich alles darf und nichts muss,
für Stunden des Alleinseins,
für den Inselzauber,
für das Rauschen der Meereswellen,
für den frischen Wind, der mir um die Nase bläst,
für das Glitzern der Sonne auf dem Wasser,
für den warmen Sand unter meinen Füßen und
für Lesestunden im Strandkorb.

Ich danke dir
für den Sonnenaufgang im Hafen,
für die Möwen, die abwartend da sitzen,
für Muscheln, Federn und Lochsteine am Strand,
für die leuchtend roten Hagebutten im Dornengestrüpp,
für den Rosenhimmel in der Inselkirche,
für den blinkenden Leuchtturm im Hügelland,
für den Sternenglanz in der Nacht und
für den erholsamen Schlaf.

Ich danke dir
für die erste Tasse Kaffee am Morgen,
für die leckeren Fischbrötchen am Mittag
für die Sanddorntorte zum Nachtmittagstee,
für das Radfahren auf dem Deich,
für die Musik und das Tanzen im Kreis,
für die gute Gemeinschaft mit anderen,
für Begegnungen und Gespräche,
für die Zeit, die ich für dich finde,
in der ich zu mir selbst kommen kann,
für den Frieden,
den ich bei dir finde.

Amen.

Hanna Schwichtenberg, Sommer 2014, im Urlaub auf Hiddensee

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

Erste Liebe

Herr ich wünsche mir die erste Liebe zu dir zurück, das Herzklopfen, das ich hatte, wenn ich an dich dachte.
Ich wünsche mir dein Feuer zurück, als ich begann für dich zu arbeiten.
Über die Jahre wurde es weniger von meiner Seite, darum möchte ich dir heut sagen, ich brauche dich und deine Liebe wieder neu, dass ich mich wieder verlieben kann in dich, oh Herr.
Gib mir neu Kraft und Liebe, dass ich neu lieben kann.
Christine Rahn
Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

Viel erwarten

Ich erwarte,
dass die anderen mich annehmen.
Aber habe ich den Mut, sie anzunehmen?
Ich erwarte,
dass die anderen Zeit für mich haben.
Aber finde ich Zeit für sie?
Ich erwarte,
dass die anderen mich verstehen.
Aber bringe ich für sie Verständnis auf?
Ich erwarte,
dass die anderen mit entgegenkommen.
Aber gehe ich auf sie zu?
Ich erwarte,
dass die anderen mit verzeihen.
Aber bin auch ich bereit zu vergeben?
Herr, ich erwarte so viel von den anderen.
Und wie wenig gebe ich selbst!
Hilf mir, von anderen nicht mehr zu erwarten,
als ich ihnen zu geben vermag.

Irmgard Erath

aus: Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. (c) 2006 Butzon & Bercker GmbH
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Mit allen Sinnen

Herr, schenke mir gütige Hände,
die das Kreuz jener tragen helfen,
die unter seiner Last zu zerbrechen drohen.

Herr, schenke mir gütige Ohren,
die auch die stummen Hilferufe jener hören,
die nicht mehr zu bitten wagen.

Herr, schenke mir gütige Augen,
die auch das Leid jener sehen,
die es im Verborgenen tragen.

Herr, schenke mir ein gütiges Herz,
das die Not der anderen zu dir trägt
und sie vertrauensvoll in deine Hände legt.

Irmgard Erath

aus: Erath, Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. © 2006 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Jesus

Gebet

Alle Welt schreit laut: „JESUS, JESUS.“
Man liest es in Facebook, sieht es an Autos,
auf T-Shirts, hört es auf dem Fußballplatz
und schlägt oft dazu ein Kreuzzeichen.

Doch war Jesus nicht die Verkörperung
von Christus, dem Geist Gottes?
Jesus wies immer auf den Vater hin,
der in ihm ist und durch ihn alle Werke tue.

Es heißt:„Christus in die Welt hinaus tragen“,
Christus, den Geist Gottes, in allen Menschen,
als die geliebten Kinder Gottes zu erkennen,
der unbewusst in ihnen vorhanden, zu erwecken.

Damit Christus in dir und mir zu leben beginnt,
und der göttliche Vater gepriesen wird,
denn ER ist dein unendliches Leben,
und du SEIN ewiges, unsterbliches Leben.

„Und sollt niemand Vater heißen,
denn EINER ist euer Vater,
der im  Himmel ist.“ (Matth.23:9)

AMEN

Margrit Seelig de Boll

Vielen Dank für die Zusendung dieses Gebets.

Schein und Wirklichkeit

Ich glaubte an die Macht des Geldes.
Ich verließ mich auf die Treue des Glücks.
Ich liebte nur mich und das, was ich für Leben hielt.

Doch dann hast du deine Hand auf das gelegt,
woran ich so bedingungslos glaubte.
Du hast mir Augen und Herz geöffnet.

Jetzt erkenne ich
die Ohnmacht des Geldes,
die Untreue des Glücks
und die Leere in dem, was ich Leben nannte.
Jetzt erkenne ich deine Liebe,
deine Treue, deine unendliche Geduld.

Erst jetzt vermag ich dankbar anzunehmen,
was du mir schenken willst.

Irmgard Erath

aus: Erath, Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. © 2006 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Alles und Nichts

Was nützt es,
wenn wir viele Wege kennen,
aber den rechten verfehlen,
wenn wir alles wissen
und doch nichts verstehen,
wenn wir vieles beginnen
und wenig vollenden,
wenn wir alles festhalten
und vieles verlieren.

Herr, schenke uns den Mut,
das ständige Viel und Alles loszulassen.
Es wandelt sich so schnell
in Wenig oder Nichts.

Irmgard Erath

aus: Erath, Vertrau auf Gott. Gebete für alle Tage. © 2006 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer
http://www.chrisbuch.de/de/Buch/Gebet-Meditation-Spiritualitaet/Gebete/Vertrau-auf-Gott.html

Schon wieder ein neuer Tag

Schon wieder beginnt ein neuer Tag, lieber Gott.
Wir haben Mittwoch und ich freue mich diesen Tag zu beginnen. Bestimmt werde ich wieder beruflich und privat mit vielen Leuten zu tun haben. Ärger wird es sicherlich auch geben – wie fast jeden Tag. Doch die meisten Dinge sind erfreulich und schön. Und vielleicht finde ich auch ein wenig Zeit – sofern heute die Sonne noch rauskommt – ein wenig die Sonnenstrahlen zu genießen. Ich erfreue mich an dieser Welt – wohlwissend, dass es lange nicht allen Menschen auf der Welt so gut geht. Andere wissen abends nicht, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden. Oder sie sind schwer krank. Daher möchte ich auch all jene mit in mein Gebet aufnehmen, denen es nicht so gut geht. Sei bei Ihnen und begleite sie auf ihrem Weg.