Viele Türen

An vielen Türen
gehen wir im Leben vorüber.
Die einen beachten wir kaum.
Wir wissen nicht, was sich dahinter verbirgt.
Vor anderen beleiben wir stehen.
Manchmal klopfen wir an…
 
Immer aber dürfen wir darauf vertrauen:
Wo du willst,
dass wir eintreten,
wird uns die Türe geöffnet.
 
Irmgard Erath

Barmherziger Gott

Barmherziger Gott, liebender Vater,
DIR sei Dank!
DU bist kein Gott der Toten,
sondern ein Gott der Lebenden.
 
Darum dürfen wir wissen:
DU hast dem Tode die Macht genommen
und das unvergängliche Leben ans Licht gebracht.
Seitdem ist Ostern für uns
das Fest der Verheißung,
das Fest der Gewissheit,
das Fest DEINER großen Liebe,
finden in DIR Erfüllung –
in DIR neues Leben -DU bist unser leben.
 
DU erwecktest unsere Sinne,
sprichst zu uns in der Ruhe und Stille.
CHRISTUS-GEIST-GOTTES – DU
bist gegenwärtig, lässt uns jetzt sicher ruhen.
DIR sagen wir Lob und Dank und preisen
DEINEN Namen EWIGER ICH-BIN-DA.
AMEN
 
© Monika Herrmann

Niemand

Niemand muss die Fehler der Vergangenheit wiederholen.
Niemand muss immer nach hinten schauen.
Nichts muss so bleiben, wie es war.

Ermutige mich, Heiliger Geist, dass ich heute anders lebe,
als ich es gestern getan habe.
Und erfinde du mein Leben an jedem Tag neu.

Du magst mich

Du magst mich.
… wenn ich fröhlich bin,
… wenn ich lache,
… wenn ich Freunde treffe,
… wenn ich einsam bin,
… wenn mich niemand versteht,
… wenn ich alles zum Kotzen finde,
… wenn ich bete
… und wenn ich nicht beten kann.
Danke, dass du mich so magst, wie ich bin.

Ich weiß

Ich weiß,
dass du mich kennst:
nicht nur äußerlich,
sondern mit allen
meinen Facetten.

Hilf mir,
mich selbst immer besser
kennen zu lernen.
Hilf mir, mich selbst
mit deinem liebevollen Blick
zu sehen.

Aufgaben und Pflichten

Guter Gott,
an jedem Tag reihen sich Aufgaben und Pflichten
– wie bei einer Kette die Perlen –
eng aneinander.

Lass nicht nur Aufgaben und Pflichten,
sondern auch viele Perlen des Glücks
einen Platz in der Kette meines Lebens finden.

Karfreitag

 
Die Stille des Grabes aushalten,
das Gefühl der Verlassenheit zulassen,
alles in Frage stellen,
den Verlust spüren,
die Trauer erleben.
Und dennoch nicht verzweifeln,
denn dass das Licht der Osternacht scheint schon jetzt in mein Sein.
Das Licht der Osternacht lässt mich die Dunkelheit ertragen,
und lässt mich spüren, dass ich nicht verlassen bin.
Das Licht der Osternacht macht schon jetzt meine Seele hell
Und lässt mich ahnen, was alles möglich ist, wenn ich zulasse, dass Du mit mir gehst.
 
© Dagmar Ender

Christus

Kunstvoll dargestellt
wirst du, Christus,
auf Bildern,
Fresken, Mosaiken,
in Schnitzereien
und Skulpturen.

Lass mich dich aber auch
dort erkennen, wo du
ganz alltäglich bist:
in den Gesichtern
der Menschen
um mich herum,
die hungern, dürsten
oder einsam sind.

Mauern

Mauern können
Schutz bieten und abwehren.
Zusammenhalten und stützen.
Mauern können aber auch
trennen und isolieren,
fern halten und unüberwindbar sein.
Wo sind diese Mauern in mir;
welche sollte ich einreißen?
Bei welchen Steinen könnte ich beginnen;
aus welchen könnte ich eine Brücke bauen?
Gott, so manche Mauer habe ich in mir aufgebaut,
manche ist zur Macht der Gewohnheit geworden,
zum lieb gewonnenen Vorurteil.
Schenke mir die Kraft zu ihrer Zerstörung.