Wie die Hirten – möchte ich sein

Wie die Hirten – möchte ich sein
Ich möchte ein bisschen so sein, wie die Hirten, in der Weihnachtsgeschichte.
Ich glaube, sie waren sehr einfache, pflichtbewusste Leute.
Ich glaube, sie habe sich verantwortlich gefühlt für ihre Herde, haben bei und mit ihren Tieren gelebt.
Ich glaube nicht, dass sie ein hohes Ansehen genossen haben –
aber zu ihnen ist er gekommen – der Engel.
Ihnen hat er die Geburt Gottes Sohnes verkündet.
Mit den Worten „Fürchtet Euch nicht“ hat er sie eingeladen und sie haben sie angenommen – die Einladung.
Ich glaube, nicht dass sie viel diskutiert haben, ich glaube, sie wussten, was zu tun war.
Sie haben sich berühren lassen, ihr Entdeckergeist ist belohnt worden. Sie waren die ersten, die Ihn entdeckt haben – Gottes Sohn.

© Dagmar Ender

Im Angesicht des Todes

Was bleibt von mir am Ende meiner Tage?
Was werde ich rückblickend verstehen?
Welche Spuren will ich hinterlassen,
um nicht wie ausgelöscht, wie weggewischt zu sein?
Was war es wert, gelebt zu werden?
Wird die Frage nach der Liebe die letzte sein?
Was letztlich bleibt, das kann ich nicht ermessen,
denn am Ende fährst du die Ernte ein.
Auch wenn die Menschen mich vergessen,
wirst du, Gott, an meiner Seite sein
und führst mich sicher heim.
Amen.

Im Alter

Gott, ich schaue zurück auf ein langes Leben.
Du hast mich geführt durch Höhen und Tiefen.
Du hast mich beschützt in Not und Gefahr.
Auch wenn ich deine Nähe nicht immer gespürt habe,
so wusste ich doch stets: Du bist bei mir.
Im Vertrauen auf deine Gegenwart
will ich meinen Weg mit Zuversicht weitergehen.
Bleibe bei mir, wenn meine körperlichen Kräfte nachlassen.
Erhalte in mir die Freude am Leben und lass mich
die Lasten des Alters demütig tragen in deiner Kraft.
Erfülle mein Herz mit Dankbarkeit für die geschenkte Lebenszeit
und lenke meine Schritte immer mehr auf den Weg deines Friedens.
Amen.

Wo bist du?

Gott, manchmal suche ich dich
und kann dich nicht finden.
Besonders in den schweren Stunden,
dann, wenn ich dich am meisten brauche,
ist oft nur Leere in mir.
Wo bist du, Gott?
Ich sehne mich so sehr nach deiner Nähe.
Ich weiß, dass du mich liebst und für mich da bist.
Doch ich möchte dich mehr spüren können,
denn ich brauche dich jetzt.
Komm mir doch entgegen
und lass mich geborgen sein in dir.
Amen.

Wenn das Leben kompliziert wird

Gott, es läuft in meinem Leben zurzeit nicht so, wie ich es mir wünsche.
So manches ist anders gekommen, als ich es mir vorgestellt habe.
Manchmal habe ich das Gefühl, den Überblick zu verlieren.
Ich sehne mich nach Ordnung in meinem Leben
und weiß nicht, wie ich das hinbekommen soll.
Ich brauche deine Hilfe, Gott. Bitte steh mir bei.
Zeige mir meinen Weg und lass mich erkennen, was zu tun ist.
Amen.

Sein

Im Hier und Jetzt,
ohne zu urteilen,
sein lassen,
was ist,
wie es ist,
dass es ist.
Achtsam werden
für den Augenblick.
Aufmerksam sein
für das, was sich in mir regt,
mich bewegt,
was und wer ich bin.
Leben geschieht.
Du, Gott, bist am Werk.
Danke, dass ich bin.
Amen.