Alter und Armut

Bedeutet Armut, „Scham und Einsamkeit?“,
wenn man im Alter nicht mehr mithalten kann
abgeschnitten sich fühlt, was einem lieb und teuer
und lebenswert war, dann wirft das Fragen auf.

Ein Leben mit Konzert- und Theaterbesuchen,
Essen mit Freunden in feinen Lokalen,
shoppen ohne Ende in teuren Läden und Reisen
mit Flug und Schiff  in ferne Länder aufhörte.

Muss das alles auch im Alter noch sein,
wenn man schuldlos in Armut geraten ist?
Ist das Leben dann nicht mehr lebenswert
und man in Scham überlegt, es zu beenden?

Oder wird diese Zeit zur Besinnung geschenkt
nach unbekannten, „inneren Schätzen“ zu suchen,
inneren Reichtum auszugraben, der in jedem liegt,
von denen man weder etwas gewusst noch geahnt hat?

Hat jemand gelehrt, dass man Bewusstsein ist,
Bewusstsein unsterblich und unzerstörbar ist,
dass das Leben unendlich, der Tod eine Illusion ist
und nur die äußere Hülle auf der Erde zurück bleibt.

Doch da vertrödelt man auch im Alter kostbare Zeit
schaut von morgens bis abends Fernsehen oder versucht
die Zeit auf andere Art und Weise totzuschlagen,
anstatt auch dann noch jede Stunde zu nutzen.

Jetzt lebt man sein Leben noch einmal rückwärts,
jedes kleinste Detail, jede längst vergessene Verfehlung
taucht vor einem noch einmal auf, wird lebendig,
Lieber Gott vergib mir, es gibt so viel zu vergeben.

Nur auf dieser „Ebene des Bewusstsein“, der Erde
kann man lernen, denn man geht so, wie man hier war.
Wird einem die Gnade geschenkt, kommt man
im gleichen Bewusstsein hier auf die Erde zurück.

Aus tiefer Not schrei ich zu dir, erhöre mich, o Herr.
Mein ganzes Leben habe ich ohne dich gelebt,
jetzt im Alter, wo es Zeit ist, von dieser Welt zu gehen,
bitte ich DICH, lass dies Leben nicht umsonst gewesen sein.

Jesus Christus spricht: „Also wird auch im Himmel
Freude sein, über einen der Buße tut.“ (Lukas 15:7)

AMEN

Margrit Seelig de Boll

 

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